Strukturkonzept C „Grünes Netz“

STRUKTURKONZEPT C

GRÜNES NETZ

Vier Stadtbausteine liegen eingebettet in einer differenzierten Freiraumfolge. Dieses Grüne Netz fungiert neben seinen Naherholungsqualitäten auch als besonders attraktiver und sicherer Erschließungsraum für den Fuß- und Radverkehr. Darüber hinaus verknüpft das Grüne Netz die neuen und bestehenden Stadt- und Naturräume miteinander und ermöglicht besonders viele hochwertige Adressen an unterschiedlichen Freiräumen.

STÄDTEBAU

Das neue Stadtquartier verzahnt sich eng mit dem Grünen Netz und bildet vier Nachbarschaften aus:

  • die behutsame Erweiterung (Arrondierung) des Bestandsquartiers;
  • das neue Viertel am Reiterhof im Süden;
  • die neue Nachbarschaft am Quartierspark in der Mitte;
  • das neue Teilquartier zwischen den Naturräumen in Norden.

Die Baufelder und Stadträume sind durch ihren starken Freiraumbezug geprägt und suchen immer wieder die Schnittstelle zum Grünen Netz und dem Landschaftsraum.
Jeder der vier Nachbarschaften erhält einen kleinen Nachbarschaftsplatz mit belebenden Nutzungen wie Schule, Kitas, Läden und Gastronomie, Supermarkt, Co-Working, Sonderwohnformen etc., wodurch sich diese Funktionen dezentral im gesamten Stadtquartier verteilen.

FREIRAUM

Das Grüne Netz setzt sich aus differenzierten Freiraumcharakteren zusammen:

  • dem Quartierspark in der Mitte;
  • dem Landschaftsraum im Osten;
  • den Naturräumen im Norden.

Die Kleingartenanlage wird nach Westen erweitert und erhält eine gemeinschaftliche Erweiterung in Form von dezentralen Gemeinschaftsgärten (Allmendeflächen) als Inseln im Grünen Netz. Die Sportflächen liegen im Nordosten, südlich der Bendestorfer Straße.

MOBILITÄT

Das neue Quartier ist durch das Grüne Netz und seine Nähe zum Zentrum besonders gut und attraktiv über kurze Wege zu Fuß und mit dem Fahrrad an die Innenstadt und den Bahnhof angebunden. Die wichtigste Verbindung in die Innenstadt führt über die Veloroute entlang des Itzenbüttler Wegs und die neue Brücke über die Bahntrasse.
Das Stadtbuskonzept wird um eine vierte Buslinie ergänzt und verbindet die Innenstadt (Rendezvous-Haltestelle) neben dem neuen Stadtquartier auch mit dem Sportzentrum nördlich der Bendestorfer Straße.
Drei Sammelstraßen erschließen das neue Quartier für den MIV:

  • eine Anbindung von der Lüneburger Straße;
  • eine Anbindung von der neuen Ortsumfahrung;
  • eine Anbindung von der Bendestorfer Straße.

Nur die drei kurzen Sammelstraßen sind als Trennprofil mit Fahrbereich und Gehwegen sowie eventuell separat geführten Radwegen geplant. Alle anderen Verkehrsräume sind im Mischprofil als beruhigte Wohnwege gestaltet. Entlang der Freiräume verlaufen Promenaden für Fußgänger und Radfahrer, welche nur im Ausnahmefall durch den MIV zu befahren sind.
Stellplätze werden vorwiegend in Quartiersgaragen untergebracht. Für Fahrräder stehen sowohl Fahrradgaragen als auch individuelle Abstellmöglichkeiten zur Verfügung. Neue Mobilitätsformen wie Car- und Bikesharing, E-Ladesäulen etc. ergänzen das klassische Angebot.

4 Kommentare

  1. Stimme Uwe Imgart zu. Die Angaben unter „Mobilität“ müssen verbindlich sein und dürfen später nicht unter Verweis auf „Kostenzwänge“ gestrichen werden. Das betrifft insbesondere auch die Velo-Brücke.

  2. Tatsächlich wird der Baumbestand der an das alte Quartier angrenzt in allen drei Fällen überbaut. Wäre es nicht sinnvoll diesen als Teil des Freiraums zu planen (zum beispiel ein Spielplatz, da Spielplätze extrem von Schatten profitieren weil alle Eltern inzwischen die Gefahr zu hoher Sonneneinstrahlung bewusst ist) um das alte Quartier aufzuwerten? Ein Park an dieser Stelle könnte früh zugänglich gemacht werden und so den Anwohnern zu Gute kommen.

  3. Eine leistungsfähige Veloroute, die auch die Umgebung erschließt, ist lange überfällig und daher uneingeschränkt begrüßenswert.
    Da es aber keine ernstzunehmenden Radwege im Zentrum der Stadt gibt, die den in die Stadt kommenden Radverkehr aufnehmen und sicher und zeitökonomisch zum Ziel leiten, ist der Effekt auf die Verminderung des Autoverkehrs begrenzt.
    Das in den vergangenen Jahren dem zunehmenden Radverkehr nicht genug Rechnung getragen wurde und die wenigen vollzogenen Schritte in ihrer Halbherzigkeit so furchtbar beschämend sind, nährt starke Zweifel daran, dass die in den Plänen angekündigten Versprechungen auch umgesetzt werden. Warum steht das Wort „eventuell“ vor den „separaten Radwegen“ der 3 Erschließungsstraßen?
    Wer Radwege in anderen Ländern mit denen vergleicht, auf denen in Buchholz insbesondere ältere Menschen und Kinder auf dem Schulweg tagtäglich zahllosen Gefährdungen ausgesetzt sind, wird sich also über einige hundert Meter Veloroute, wenn sie diesen Namen denn verdienen wird, mit Fug und Recht freuen dürfen.

  4. Zum Strukturkonzept A:
    Es wirkt steril und zeigt Städtebau wie seit Jahrzehnten. Es hat nichts mit der Gemeinde Buchholz zu tun und könnte am Rand jeder anderen Stadt liegen.

    Zum Konzept B :
    Die „Nahtstelle“ zwischen Alt- und Neubebauung wird geschickt interpretiert, fast akademisch, jedoch zu steril und herzlos.

    Zum Konzept C, „Günes Netz“ :
    Es zeigt ein typisches, organisches Abbild der Stadt Buchholz mit ihren integrierten Randgemeinden einschließlich verzahnender Grüngürtel. Einerseits trennt das grüne Netz, andererseits verbindet es Nachbarschaften, die unterschiedliche Charaktere zulassen.
    Die differenzierten Freiraumfolgen lassen Spieltaum für zukünftige Entwicklungen zu, und bilden ein starkes “ Rückrat“ als Orientierung.
    Die enge Verzahnung neuer baulicher Strukturen mit der Altbausubstanz bewirkt eine Werterhaltung der vorhandenen Bausubstanz und verhindert Wertminderungen, insbesondere dann, wenn auch neue Grünzüge in vorhandene Strukturen mit eingebunden werden. Zusätzlich könnten Beleuchtungssysteme und „Stadtmöbel“ die Nahtstelle Alt- Neu heilen.
    Es wäre wünschenswert, dass die Stadt Buchholz Gestaltungswillen zeigt und Auflagen für Materialien, Farben, ggfs. Dachformen etc. machte und die Bauweisen nicht dem Zufall oder eventuellen Investoren überlässt.
    Wohnungsnahe Arbeitsplätze ( nicht störendes Gewerbe) sollten noch verstärkt berücksichtigt werden ( Verkehrsminimierung ).
    Die vier Nachbarschaften, die gestaltungsmäßig und in der Baudichte verschiedene Charaktere haben könnten, aber dennoch neben der Naturnähe eine durchgängige Sprache aufweisen sollten, lassen eine Vielfalt an Wohntypologien zu ( Einzel-, Reihen-, Doppel-, Stadthäuser und Geschossbauten sowie Kettenhäuser oder Teppichbebauungen mit Atrien). Hier besteht m.E. noch Handlungsbedarf, um von überholten Städtebauklischees weg zu kommen.
    Die Randlage der Grundschule sollte überdacht werden. Eine Mittenlage und die Nähe zur vorhandenen Bebauung wäre wünschenswert. Sie sollte durch eine Kita, einen Senioren- und Mutter- Kind Treffpunkt ergänzt werden, um die Fähigkeiten und Lebensfreude aller Altersgruppen auszunutzen und zu fördern ( Inklusion, Integration ).
    Der klimafreundliche und Erlebniswert steigernde Teich im Norden sollte noch besonders beplant und ausgeweitet werden, um identitätsstiftend und zum Alleinstellungsmerkmal zu werden.
    Ebenso steht die Integration der Kleingartenanlage noch aus. Sie ist zwar grün, wirkt aber wie ein Fremdkörper in der ansonsten offenen Landschaft. Hier könnten „Erlebnisschneisen“, die für jedermann zugänglich sind, die „geschlossene Gesellschaft“ aufbrechen und ein Eingebundensein bewirken.
    Wünschenswert erscheint mir ein weitestgehender Verzicht auf Grundstücksabgrenzungen durch Zäune, Baumarkt-Sichtschutzanlagen und sonstige Nebengelasse ( Bretterbuden ). Diese Funktionen sind auch eleganter lösbar.
    Ein eventueller Verzicht auf voreilige Fußwegverbindungen ist denkbar. Befestigungen erst, nachdem Trampelpfade der Nutzer die gewünschten Richtungen anzeigen ( Mini- Bürgerbeteiligung).
    Durch die geplante Veloroute in Verbindung mit der neuen Eisenbahnbrücke entsteht eine sehr gute Innenstadtanbindung.
    Das gesamte Plangebiet als „Shared Space“ auszuweisen, wäre wünschenswert. Auf Bordsteine, großflächige Versiegelungen und sonstige Stolpersteine könnte verzichtet werden.
    Grundsätzlich erscheinen Quartiersgaragen angebracht, wenn sie überwacht und gepflegt werden. Jedoch sollte für Anwohner die Erreichbarkeit der eigenen Immobilie mit dem PKW nicht ausgeschlossen werden. Wir leben hier bewusst in der Peripherie von Hamburg und brauchen den Individualverkehr neben den öffentlichen Verkehrsmitteln.
    Abschließend möchte ich dem Inklusionsgedanken und dem Inhalt des letzten Absatzes von Frau Michaela Lorschneiders Kommentar vom 25.11.2019 insbesondere zustimmen, da an diesen Aussagen zukunftsorientierter Städtebau sicherlich neben Ökologie etc. auch gemessen wird.
    Ergänzen möchte ich, dass wir heute den uns nachfolgenden Generationen noch Gestaltungsspielräume übrig lassen sollten, ohne zuerst abreißen zu müssen.

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