Wenn schon Ostring, dann bitte nach dem Prinzip von Houten / Niederlande, einer Stadt mit 50.000 Einwohnern. Dort wurde ein am Menschen orientiertes Mobilitätskonzept realisiert: Fußgänger und Radfahrer werden begünstigt durch kurze, direkte und grüne Wege in die City. Autos hingegen müssen den Umweg über den Ring fahren. Durch den Zeitverlust wird es unattraktiv, das Auto zu nutzen, der Radverkehrsanteil ist entsprechend hoch. So hätte das neue Quartier auch Modellcharakter in Niedersachsen.
Die durchschnittliche Haushaltsgröße in Buchholz liegt bei 2,7 Personen. Für das soziale Stadtbauprojekt Buchholz 2025 ist vielleicht sogar mit 3 Personen zu rechnen. Dies ergibt für die abgeschwächte Variante mit 1.000 Wohneinheiten 3.000 Personen und für die perspektivische 4.500 Personen (1.500 Wohnungen). Die 39.130 Buchholzer (Zahlen stammen vom statistischen Landesamt Niedersachsen) besitzen derzeit 25.883 Personenkraftwagen/Krafträder. Dies lässt für das Neubaugebiet 2.000 bis 3.000 zusätzliche Kfz. erwarten. Der Verkehr in der Innenstadt dürfte auch mit einer Entlastungsstraße (Ostring) kollabieren. Hinsichtlich des Individualverkehrs ist die Oststadt ein Supergau für Buchholz. Der ÖPNV muss daher vor dem Spatenstich für Buchholz 2025 deutlich verbessert werden. Folgende Maßnahmen sind unabdingbar.
1) Buchholz 2025 muss Stadtbushaltestellen erhalten.
2) Evtl. ist eine neue Stadtbuslinie oder auch mehrere erforderlich.
3) Ein Stadtbus-ZOB sämtlicher Stadtbuslinien am Bahnhof Buchholz (Stadtumbau Ost) ist erforderlich. Für diesen sind zusätzliche Kapazitäten von Buchholz 2025 und eines weiteren Bevölkerungswachstums zu berücksichtigen, da mit der erforderlichen Ostumgehung auch die südlich der Bahn gelegenen Stadtteile wachsen werden.
4) Der Bustakt ist nicht mehr zeitgemäß. Taktverdichtung: Schaffung eines 10 Minuten-Taktes auf allen Buslinien.
5) Verdichtung der Haltestellen des Busnetzes und bessere Ausstattung (Witterungsschutz, Pflege).
6) Intelligente Vorrangschaltung für Busse an den Kreuzungen.
7) Taktabstimmung von Bus mit Bahn.
8) Verdichtung des Bahntaktes zum Berufsverkehr nach/von HH-Hauptbahnhof (durchgängige Linie).
9) Aufnahme von Buchholz in die Tarifzone Hamburg AB.
10) Aufstellung eines Nahverkehrsplanes für die Stadt Buchholz ist Voraussetzung für Buchholz 2025.
11) Die Ostumgehung (Ostring) darf nicht über das Freibadgelände geführt werden, da so eine künftige Entwicklung dieser für Kinder wichtigen Einrichtung für alle Zeiten nicht mehr möglich ist. Niemand weiß, wie sich die Bevölkerung in der Metropolregion weiter entwickeln wird. Eine Entwicklung des Bades darf daher nicht gefährdet sein durch Buchholz 2025.
In Anlehnung an bereits in Berlin realisierte Projekte sollte im neuen Quartier ein wohnblockbezogenes Carsharing betrieben werden. Das heißt im Optimalfall, dass der Vermieter Wohnen und Mobilität in einem Paket anbietet, also der Mieter jederzeit Zugriff auf ein KFZ oder auch Fahrrad aus dem hauseigenen Fahrzeugpool hat und so deutlich Kosten und Platz gespart werden können: Service aus einer Hand.
Buchholz 2025plus
Allgemein akzeptiert und sichtbar sind aktuell u. A. schmelzende Gletscher, steigender Meeresspiegel, zunehmende Starkregen- und Windereignisse, Insektensterben…. Weitgehend unbestritten ist, dass unsere industrielle Lebensweise mit ihrer Wachstumsfixierung und dem Verkehrskonzept daran einen wesentlichen Anteil hat. Folgerichtig wurde in den Auftaktveranstaltungen die Forderung nach Umwelt- bzw. Klimaverträglichkeit der Planungen als wesentlich herausgestellt.
Das war es dann aber auch, bis auf etwas „grünes Gedöns“ wie Fahrradstraße, evtl hier oder da eine Solaranlage und ein paar entsprechenden Appellen. Denn der gesamte Planungsansatz ist per se klimafeindlich und folgt der Wachstumsorientierung und den Verkehrskonzepten, die wesentlichen Anteil an der Klimakatastrophe haben. Es ist die Planung von vorgestern!!!
Allein durch diese Wohnbebauung wird die Bevölkerung um ca. 15 % zunehmen, daneben sind ja auch noch weitere Bebauungen geplant! Natürliches Wachstum sieht anders aus! Wann wird die Infrastruktur (Kita, Schulen, Ärzte, Parkräume, Straßen… ) entsprechend angepasst? Keine Planung dazu obwohl die parallel erfolgen müsste!!!! Ließe sich das räumlich überhaupt durchführen?
Dann die Ortsumfahrung/Ostring, schon allein der Blick auf die Trassenführung lässt ob des Landschaftsverbrauch erschauern. Millionen sollen umwelt- und klimafeindlich verbuddelt werden, finanziert von der Allgemeinheit, also auch von ÖPNV-Nutzern, genutzt von den den MIV-Anhängern. Dabei ist doch, nimmt man die Verpflichtungen aus dem Parisvertrag ernst, ein anderes Verkehrskonzept gefordert, eines das weniger Straßen gebraucht Nur mal so am Rande, allein die vielleicht 50 Mio.die der neue Ostring kosten wird wären sicher besser in den ÖPNV investiert.
Ergänzung: Der Architekt und Stadtplaner Jan Gehl ist gemeint. („Gilt heute als einer der einflussreichste Stadtplaner der Welt.“ NZZ)
Buchholz lädt zur Zeit leider nirgendwo außerhalb der Innenstadt dazu ein, sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu bewegen. Überall dominiert der Autoverkehr auf sehr unangenehme Weise. Der Mensch hält sich nun mal gerne da auf, wo keine Autos sind, will solche Orte aber oft noch am liebsten mit dem Auto erreichen, weil er es seit den 60ern so gewohnt ist.
Im Falle eine Ortsumgehung sollte man den kompletten Innenstadtring zu einer Shared Space oder Fußgängerzone erweitern. Der Architekt und Stadtplaner hat Kopenhagen und den Time Square (!) in New York zu einer Fußgängerfreundlichen Stadt entwickelt (https://www.nzz.ch/feuilleton/architektur-und-gesellschaft/jan-gehl-plaediert-gesellschaftsvertraeglichen-stadtumbau-leben-zwischen-haeusern-ld.108229). „Das Leben findet zwischen den Häusern statt“ – da findet man in Buchholz zur Zeit leider nur Autos.
Auch die Planungen zu Buchholz2025plus zeigen das ganze Problem einer wachsenden Stadt, die es bisher nicht geschafft hat, Mobilität neu zu überdenken und zu handeln, so dass wir vernünftig in die Zukunft fahren können.
Ich gehöre eher zu der älteren Generation, ja auch ich habe ein Auto, was ich sehr bewusst 6 Tage in der Woche stehen lasse und mich in und um Buchholz zu Fuß und mit dem Fahrrad bewege, was leider in Buchholz kein Spaß ist. Ich bin dabei täglich überrascht, wie wenig, in die Verbesserung der Infrastruktur investiert wird, damit der Autoverkehr reduziert werden kann. Mann fühlt sich als Fahrradfahrer oder Fußgänger in Buchholz oft als einsamer Exot, wenn man mal nicht die Schüler, die noch nicht Autofahren dürfen und den Wochenmarkt berücksichtig. Ja, es ist viel bequemer sich in ein Auto zu setzen und die Kinder zur Schule zu fahren, dann noch zum Einkaufen und ins Fitnessstudio oder zur Arbeit nach Buchholz. Hier wird es dem Buchholzer sehr leicht gemacht, trotz Jammerns über den Autoverkehr scheint das Auto doch noch so attraktiv zu sein, dass offenbar nur ein minimaler Bruchteil der Bürger auf die Idee kommt, Entfernungen von weniger als 5km mal zu Fuß zu gehen oder das Fahrrad zu benutzen oder gar den Bus. Auch die Anbindung mit der Bahn nach Hamburg oder Bremen hat was die Taktzeit als auch die Kostenstruktur angeht erheblichen Verbesserungsbedarf für eine attraktive Alternative. Die Radwege und Fußwege in Buchholz sind in einem erbärmlichen Zustand mit Rissen und Löchern und seit Tagen wurde kaum ein Fuß- oder Radweg von glitschigem Laub befreit. Es gibt oft keine oder keine gute Verkehrsführung für Radfahrer (fahren Sie mal mit dem Fahrrad von Buchholz zum Baumarkt oder Möbelkraft). Es werden Fahrradstraßen eingerichtet (leider viel viel zu wenig), die leider auch von einigen Autofahrern missachtet werden, da es ja eh keine Konsequenzen hat. Es werden geschützte Fahrradstreifen auf Straßen markiert, die nicht nur zu schmal, sondern auch von Autofahrern nicht beachtet werden, auch hier gibt es keine Konsequenzen. Zum Abschluss werden dann noch Fahrradwege mit Vorfahrtachtenschilder versehen, damit der Autoverkehr auch hier noch Vorrang hat, natürlich nur zur Sicherheit der Radfahrer, weil der Autofahrer ja nicht aufpasst. Und dann werden noch kleine Schilder aufgestellt, wo die Autofahrer freundlich gebeten werden, den vorgeschrieben Sicherheitsabstand innerorts von 1,5m zum Radfahrer einzuhalten, was viele Autofahrer nicht interessiert, da auch dieses keine Konsequenzen hat.
Und dann sehe ich das Konzept für Buchholz2025plus und frage mich, wie ein Bürger von Buchholz glauben soll, dass hier in einem kleinen neuen Gebiet irgendetwas besser werden soll, wenn man nicht in Ansätzen die vorhandenen Probleme in Angriff nimmt.
Mein Apell ist daher: Stadt Buchholz, löst bitte wenigstens in Ansätzen mal die vorhandenen Probleme, indem das Autofahren eine echte Alternative bekommt. Alles andere ist für mich nur der Versuch, das Weiter so wie bisher durch schöne Konzepte auf der grünen Wiese (in diesem Fall sogar wortwörtlich) zu übertünchen. Und wenn dann in den nächsten Jahren gezeigt wurde, dass man die vorhandenen Probleme konstruktiv angeht und entsprechende Erfahrungen gemacht wurden, kann man Konzepte auf dem Reisbrett bewerten. Bei der Flächennutzung und bei den Geldmitteln wäre ich froh, wenn Buchholz besser als der Bundesdurschnitt wäre und nicht das Auto noch quersubventionieren würde. Leider habe ich vergeblich den Flächenverbrauch und Anteil von den Autostraßen, Fußwegen und Radwegen in den Konzepten gesucht.
Warum wird nicht der ganze neue Stadtteil als vollständige Fahrradzone (Anlieger frei) ausgewiesen, dann gäbe es eine Bevorzugung der grünen Mobilität und Autos sind hier geduldet, sind aber zweitranging. Das würde mal ein Schritt in die CO2 neutrale Zukunft sein, nicht der 2 t schwere Elektrowagen. Das sind wir unseren Kindern schuldig.
Martin, ich stimme dir voll und ganz zu!
Veränderungen von GESAMT-Buchholz was Fahrradfreundlichkeit und Fußgängerfreundlichkeit betrifft, würden nicht nur für die allermeisten Buchholzer einen Zuwachs an Lebenqualität bedeuten sondern auch unserem Planeten helfen (Stichworte CO2-Bilanz und Klimanotstand).
Die Ideen für das neue Viertel lesen sich ja schön, aber ich hoffe sehr, dass auch an das vorhandene Buchholz gedacht wird. Letztendlich ist vieles ja auch eine Frage des Geldes, und ich frage mich, wie da einzelne Maßnahmen gestemmt werden können, wenn zurzeit noch nicht einmal der neue Mühlentunnel realisiert werden kann.
Gerade im Hinblick auf aus der Oststadt resultierenden geldverschlingendem Straßenbau befürchte ich, dass viele wünschenswerte Einzelmaßnahmen nicht umgesetzt werden können! Und warum wird eben dieser ausgeklammert aus Buchholz2025Plus???
Mobilität wird sich doch entscheidend verändern, vor allem wird es weniger private Autos geben und das entlastet den Verkehr ungemein. Ein neues Viertel sollte also vor allem menschengerecht gebaut werden, so dass Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer einander auf Augenhöhe begegnen. Eine Quartiersgarage wäre toll und sollte Fahrwege innerhalb des Quartiers vermeiden. Carsharing wird in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen und dabei helfen, Ressourcen zu schonen. Warum sollte ein Auto auch nur dazu gut sein, mich morgens von A nach B zu bringen und abends zurück? Den Rest der Zeit nimmt es dann auch nur Raum ein. Leihfahradstationen im Quartier sowie am Bahnhof wären auch angebracht, der Weg zwischen diesen Punkten sollte kreuzungsfrei angelegt sein. Bei als Spielstraßen angelegten Wegen könnte man auf eine Beschilderung weitgehend verzichten. Die Beleuchtung der Wege sollte durch Solarlampen erfolgen.könnten
Es wird von der zu erhaltenden Streuobstwiese im Bereich Ernststraße gesprochen. Auf dem Bild ist allerdings dieser Bereich gar nicht markiert als Teil des Projekts. Wo wird denn nun überall gebaut und wo nicht???
Aufgrund der Buchholzer Klimabilanz und allgemein der Emissionen im deutschen Verkehrsektor muss Mobilität neu gedacht werden. Ob als vernetze, autonome oder sharing Mobilität, wir müssen einiges anders machen, um nicht nur in Buchholz eine nachhaltige Mobilität zu ermöglichen, sondern auf der ganzen Welt.
Planung hat hier einen starken Hebel, um Mobilität neu zu denken. Das fängt bei verkehrsarmen Quartieren an und hört bei emissionsfreier Mobilität auf. Mit emissionsfreier Mobilität meine ich zu Fuß oder mit dem Rad. Mir ist klar, dass wir alle atmen und das Fahrrad hergestellt werden muss, jedoch sind wir dadurch deutlich emissionsarmer, aber gesundheitsfördernder unterwegs. Planung hat hier Möglichkeiten zu schaffen, dass emissionsfreie Mobilität Spaß macht und nicht zum Hindernis wird. Spaß macht es dann, wenn ich als Fußgänger nicht vom Fahrrad überfahren werde; Spaß macht es dann, wenn ich als Fahrradfahrer nicht für Autofahrer mitdenken muss; Spaß macht es dann, wenn meine Grundbedürfnisse auch ohne konventioneller Mobilität gesichert sind. Dies setzt ein Umdenken auf der Straße und im gemeinsamen Leben voraus. Planung kann hier unterstützen, hilfreiche Vorgaben machen und Unmögliches ermöglichen.
Ganz genau, für so kurze innerstädtische Strecken muss man einfach wirklich nicht das Auto benutzen. Leider wird unsere Gesellschaft immer fussfauler…
Fällt uns eigentlich immer nur Fahrradfahren und neue Buslinien ein.
Es gibt mittlerweile Erdteile, da ist man innovativer:
Dazu kommen die autonomen Fahrzeuge – ich weiss – die gibt es erst in 20 Jahren, aber wann gibt es denn die Ostumfahrung? Nach Meinung einiger Experten in der Verwaltung ist die schliesslich Voraussetzung für eine „Besiedelung“ im Osten.
Bei der Velobrücke über die Bahn auch Fußgänger berücksichtigen.
Ich denke eher das die Ampelschaltung Bendestorfer Strasse Ecke Radeland und Buenser Weg nicht optimal geschaltet ist. Die Grünphase stadtauswärts kann meiner Meinung nach auf jeden Fall verlängert werden. Es kann nicht sein, das ich jedes mal, wirklich jedes mal (ob ich aus der Schützenstrasse, Kirchenstrasse oder Hamburger Strasse komme, jedes mal vor dieser roten Ampel stehe…..
Ich habe den Eindruck das uns hier irgendwelche Treiber mit einer sabotiertem Ampelschaltung den neuen oder alten Ostring auf das Silbertablett legen wollen (meine persönliche Meinung).
Es wird an verschiedenen Stellen von einer möglichen Anbindung an eine Ostumfahrung geschrieben, ohne dass diese Ostumfahrung irgendwo genauer beschrieben wird. Ist eine Ostumfahrung Teil des Projekts Buchholz 2025+?
Eine Ostumfahrung müsste sehr vielen verschiedenen Interessen und Bedürfnissen gerecht werden, so dass hier eine ausgesprochen sensible Planung und Vorgehensweise notwendig wäre, was leider in der Vergangenheit nicht der Fall war.
Ampelschaltungen sollten angepasst werden, momentan zu lange „Rot“ – Phasen und zu Kurze „Grün“ -Phasen
Als Fußgänger bzw. Fahrradfahrer sind die Buchholz Ampeln schon jetzt nur für Autofahrer. Länger grün klappt also nicht!
Wenn schon Ostring, dann bitte nach dem Prinzip von Houten / Niederlande, einer Stadt mit 50.000 Einwohnern. Dort wurde ein am Menschen orientiertes Mobilitätskonzept realisiert: Fußgänger und Radfahrer werden begünstigt durch kurze, direkte und grüne Wege in die City. Autos hingegen müssen den Umweg über den Ring fahren. Durch den Zeitverlust wird es unattraktiv, das Auto zu nutzen, der Radverkehrsanteil ist entsprechend hoch. So hätte das neue Quartier auch Modellcharakter in Niedersachsen.
Die durchschnittliche Haushaltsgröße in Buchholz liegt bei 2,7 Personen. Für das soziale Stadtbauprojekt Buchholz 2025 ist vielleicht sogar mit 3 Personen zu rechnen. Dies ergibt für die abgeschwächte Variante mit 1.000 Wohneinheiten 3.000 Personen und für die perspektivische 4.500 Personen (1.500 Wohnungen). Die 39.130 Buchholzer (Zahlen stammen vom statistischen Landesamt Niedersachsen) besitzen derzeit 25.883 Personenkraftwagen/Krafträder. Dies lässt für das Neubaugebiet 2.000 bis 3.000 zusätzliche Kfz. erwarten. Der Verkehr in der Innenstadt dürfte auch mit einer Entlastungsstraße (Ostring) kollabieren. Hinsichtlich des Individualverkehrs ist die Oststadt ein Supergau für Buchholz. Der ÖPNV muss daher vor dem Spatenstich für Buchholz 2025 deutlich verbessert werden. Folgende Maßnahmen sind unabdingbar.
1) Buchholz 2025 muss Stadtbushaltestellen erhalten.
2) Evtl. ist eine neue Stadtbuslinie oder auch mehrere erforderlich.
3) Ein Stadtbus-ZOB sämtlicher Stadtbuslinien am Bahnhof Buchholz (Stadtumbau Ost) ist erforderlich. Für diesen sind zusätzliche Kapazitäten von Buchholz 2025 und eines weiteren Bevölkerungswachstums zu berücksichtigen, da mit der erforderlichen Ostumgehung auch die südlich der Bahn gelegenen Stadtteile wachsen werden.
4) Der Bustakt ist nicht mehr zeitgemäß. Taktverdichtung: Schaffung eines 10 Minuten-Taktes auf allen Buslinien.
5) Verdichtung der Haltestellen des Busnetzes und bessere Ausstattung (Witterungsschutz, Pflege).
6) Intelligente Vorrangschaltung für Busse an den Kreuzungen.
7) Taktabstimmung von Bus mit Bahn.
8) Verdichtung des Bahntaktes zum Berufsverkehr nach/von HH-Hauptbahnhof (durchgängige Linie).
9) Aufnahme von Buchholz in die Tarifzone Hamburg AB.
10) Aufstellung eines Nahverkehrsplanes für die Stadt Buchholz ist Voraussetzung für Buchholz 2025.
11) Die Ostumgehung (Ostring) darf nicht über das Freibadgelände geführt werden, da so eine künftige Entwicklung dieser für Kinder wichtigen Einrichtung für alle Zeiten nicht mehr möglich ist. Niemand weiß, wie sich die Bevölkerung in der Metropolregion weiter entwickeln wird. Eine Entwicklung des Bades darf daher nicht gefährdet sein durch Buchholz 2025.
In Anlehnung an bereits in Berlin realisierte Projekte sollte im neuen Quartier ein wohnblockbezogenes Carsharing betrieben werden. Das heißt im Optimalfall, dass der Vermieter Wohnen und Mobilität in einem Paket anbietet, also der Mieter jederzeit Zugriff auf ein KFZ oder auch Fahrrad aus dem hauseigenen Fahrzeugpool hat und so deutlich Kosten und Platz gespart werden können: Service aus einer Hand.
Buchholz 2025plus
Allgemein akzeptiert und sichtbar sind aktuell u. A. schmelzende Gletscher, steigender Meeresspiegel, zunehmende Starkregen- und Windereignisse, Insektensterben…. Weitgehend unbestritten ist, dass unsere industrielle Lebensweise mit ihrer Wachstumsfixierung und dem Verkehrskonzept daran einen wesentlichen Anteil hat. Folgerichtig wurde in den Auftaktveranstaltungen die Forderung nach Umwelt- bzw. Klimaverträglichkeit der Planungen als wesentlich herausgestellt.
Das war es dann aber auch, bis auf etwas „grünes Gedöns“ wie Fahrradstraße, evtl hier oder da eine Solaranlage und ein paar entsprechenden Appellen. Denn der gesamte Planungsansatz ist per se klimafeindlich und folgt der Wachstumsorientierung und den Verkehrskonzepten, die wesentlichen Anteil an der Klimakatastrophe haben. Es ist die Planung von vorgestern!!!
Allein durch diese Wohnbebauung wird die Bevölkerung um ca. 15 % zunehmen, daneben sind ja auch noch weitere Bebauungen geplant! Natürliches Wachstum sieht anders aus! Wann wird die Infrastruktur (Kita, Schulen, Ärzte, Parkräume, Straßen… ) entsprechend angepasst? Keine Planung dazu obwohl die parallel erfolgen müsste!!!! Ließe sich das räumlich überhaupt durchführen?
Dann die Ortsumfahrung/Ostring, schon allein der Blick auf die Trassenführung lässt ob des Landschaftsverbrauch erschauern. Millionen sollen umwelt- und klimafeindlich verbuddelt werden, finanziert von der Allgemeinheit, also auch von ÖPNV-Nutzern, genutzt von den den MIV-Anhängern. Dabei ist doch, nimmt man die Verpflichtungen aus dem Parisvertrag ernst, ein anderes Verkehrskonzept gefordert, eines das weniger Straßen gebraucht Nur mal so am Rande, allein die vielleicht 50 Mio.die der neue Ostring kosten wird wären sicher besser in den ÖPNV investiert.
Ergänzung: Der Architekt und Stadtplaner Jan Gehl ist gemeint. („Gilt heute als einer der einflussreichste Stadtplaner der Welt.“ NZZ)
Buchholz lädt zur Zeit leider nirgendwo außerhalb der Innenstadt dazu ein, sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu bewegen. Überall dominiert der Autoverkehr auf sehr unangenehme Weise. Der Mensch hält sich nun mal gerne da auf, wo keine Autos sind, will solche Orte aber oft noch am liebsten mit dem Auto erreichen, weil er es seit den 60ern so gewohnt ist.
Im Falle eine Ortsumgehung sollte man den kompletten Innenstadtring zu einer Shared Space oder Fußgängerzone erweitern. Der Architekt und Stadtplaner hat Kopenhagen und den Time Square (!) in New York zu einer Fußgängerfreundlichen Stadt entwickelt (https://www.nzz.ch/feuilleton/architektur-und-gesellschaft/jan-gehl-plaediert-gesellschaftsvertraeglichen-stadtumbau-leben-zwischen-haeusern-ld.108229). „Das Leben findet zwischen den Häusern statt“ – da findet man in Buchholz zur Zeit leider nur Autos.
Es muss ja nicht ganz so extrem aussehen wie hier:
https://www.tegelprojekt.de/presse/detail/berlin-txl-schumacher-quartier.html
Auch die Planungen zu Buchholz2025plus zeigen das ganze Problem einer wachsenden Stadt, die es bisher nicht geschafft hat, Mobilität neu zu überdenken und zu handeln, so dass wir vernünftig in die Zukunft fahren können.
Ich gehöre eher zu der älteren Generation, ja auch ich habe ein Auto, was ich sehr bewusst 6 Tage in der Woche stehen lasse und mich in und um Buchholz zu Fuß und mit dem Fahrrad bewege, was leider in Buchholz kein Spaß ist. Ich bin dabei täglich überrascht, wie wenig, in die Verbesserung der Infrastruktur investiert wird, damit der Autoverkehr reduziert werden kann. Mann fühlt sich als Fahrradfahrer oder Fußgänger in Buchholz oft als einsamer Exot, wenn man mal nicht die Schüler, die noch nicht Autofahren dürfen und den Wochenmarkt berücksichtig. Ja, es ist viel bequemer sich in ein Auto zu setzen und die Kinder zur Schule zu fahren, dann noch zum Einkaufen und ins Fitnessstudio oder zur Arbeit nach Buchholz. Hier wird es dem Buchholzer sehr leicht gemacht, trotz Jammerns über den Autoverkehr scheint das Auto doch noch so attraktiv zu sein, dass offenbar nur ein minimaler Bruchteil der Bürger auf die Idee kommt, Entfernungen von weniger als 5km mal zu Fuß zu gehen oder das Fahrrad zu benutzen oder gar den Bus. Auch die Anbindung mit der Bahn nach Hamburg oder Bremen hat was die Taktzeit als auch die Kostenstruktur angeht erheblichen Verbesserungsbedarf für eine attraktive Alternative. Die Radwege und Fußwege in Buchholz sind in einem erbärmlichen Zustand mit Rissen und Löchern und seit Tagen wurde kaum ein Fuß- oder Radweg von glitschigem Laub befreit. Es gibt oft keine oder keine gute Verkehrsführung für Radfahrer (fahren Sie mal mit dem Fahrrad von Buchholz zum Baumarkt oder Möbelkraft). Es werden Fahrradstraßen eingerichtet (leider viel viel zu wenig), die leider auch von einigen Autofahrern missachtet werden, da es ja eh keine Konsequenzen hat. Es werden geschützte Fahrradstreifen auf Straßen markiert, die nicht nur zu schmal, sondern auch von Autofahrern nicht beachtet werden, auch hier gibt es keine Konsequenzen. Zum Abschluss werden dann noch Fahrradwege mit Vorfahrtachtenschilder versehen, damit der Autoverkehr auch hier noch Vorrang hat, natürlich nur zur Sicherheit der Radfahrer, weil der Autofahrer ja nicht aufpasst. Und dann werden noch kleine Schilder aufgestellt, wo die Autofahrer freundlich gebeten werden, den vorgeschrieben Sicherheitsabstand innerorts von 1,5m zum Radfahrer einzuhalten, was viele Autofahrer nicht interessiert, da auch dieses keine Konsequenzen hat.
Und dann sehe ich das Konzept für Buchholz2025plus und frage mich, wie ein Bürger von Buchholz glauben soll, dass hier in einem kleinen neuen Gebiet irgendetwas besser werden soll, wenn man nicht in Ansätzen die vorhandenen Probleme in Angriff nimmt.
Mein Apell ist daher: Stadt Buchholz, löst bitte wenigstens in Ansätzen mal die vorhandenen Probleme, indem das Autofahren eine echte Alternative bekommt. Alles andere ist für mich nur der Versuch, das Weiter so wie bisher durch schöne Konzepte auf der grünen Wiese (in diesem Fall sogar wortwörtlich) zu übertünchen. Und wenn dann in den nächsten Jahren gezeigt wurde, dass man die vorhandenen Probleme konstruktiv angeht und entsprechende Erfahrungen gemacht wurden, kann man Konzepte auf dem Reisbrett bewerten. Bei der Flächennutzung und bei den Geldmitteln wäre ich froh, wenn Buchholz besser als der Bundesdurschnitt wäre und nicht das Auto noch quersubventionieren würde. Leider habe ich vergeblich den Flächenverbrauch und Anteil von den Autostraßen, Fußwegen und Radwegen in den Konzepten gesucht.
Warum wird nicht der ganze neue Stadtteil als vollständige Fahrradzone (Anlieger frei) ausgewiesen, dann gäbe es eine Bevorzugung der grünen Mobilität und Autos sind hier geduldet, sind aber zweitranging. Das würde mal ein Schritt in die CO2 neutrale Zukunft sein, nicht der 2 t schwere Elektrowagen. Das sind wir unseren Kindern schuldig.
Martin, ich stimme dir voll und ganz zu!
Veränderungen von GESAMT-Buchholz was Fahrradfreundlichkeit und Fußgängerfreundlichkeit betrifft, würden nicht nur für die allermeisten Buchholzer einen Zuwachs an Lebenqualität bedeuten sondern auch unserem Planeten helfen (Stichworte CO2-Bilanz und Klimanotstand).
Die Ideen für das neue Viertel lesen sich ja schön, aber ich hoffe sehr, dass auch an das vorhandene Buchholz gedacht wird. Letztendlich ist vieles ja auch eine Frage des Geldes, und ich frage mich, wie da einzelne Maßnahmen gestemmt werden können, wenn zurzeit noch nicht einmal der neue Mühlentunnel realisiert werden kann.
Gerade im Hinblick auf aus der Oststadt resultierenden geldverschlingendem Straßenbau befürchte ich, dass viele wünschenswerte Einzelmaßnahmen nicht umgesetzt werden können! Und warum wird eben dieser ausgeklammert aus Buchholz2025Plus???
Mobilität wird sich doch entscheidend verändern, vor allem wird es weniger private Autos geben und das entlastet den Verkehr ungemein. Ein neues Viertel sollte also vor allem menschengerecht gebaut werden, so dass Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer einander auf Augenhöhe begegnen. Eine Quartiersgarage wäre toll und sollte Fahrwege innerhalb des Quartiers vermeiden. Carsharing wird in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen und dabei helfen, Ressourcen zu schonen. Warum sollte ein Auto auch nur dazu gut sein, mich morgens von A nach B zu bringen und abends zurück? Den Rest der Zeit nimmt es dann auch nur Raum ein. Leihfahradstationen im Quartier sowie am Bahnhof wären auch angebracht, der Weg zwischen diesen Punkten sollte kreuzungsfrei angelegt sein. Bei als Spielstraßen angelegten Wegen könnte man auf eine Beschilderung weitgehend verzichten. Die Beleuchtung der Wege sollte durch Solarlampen erfolgen.könnten
Es wird von der zu erhaltenden Streuobstwiese im Bereich Ernststraße gesprochen. Auf dem Bild ist allerdings dieser Bereich gar nicht markiert als Teil des Projekts. Wo wird denn nun überall gebaut und wo nicht???
Aufgrund der Buchholzer Klimabilanz und allgemein der Emissionen im deutschen Verkehrsektor muss Mobilität neu gedacht werden. Ob als vernetze, autonome oder sharing Mobilität, wir müssen einiges anders machen, um nicht nur in Buchholz eine nachhaltige Mobilität zu ermöglichen, sondern auf der ganzen Welt.
Planung hat hier einen starken Hebel, um Mobilität neu zu denken. Das fängt bei verkehrsarmen Quartieren an und hört bei emissionsfreier Mobilität auf. Mit emissionsfreier Mobilität meine ich zu Fuß oder mit dem Rad. Mir ist klar, dass wir alle atmen und das Fahrrad hergestellt werden muss, jedoch sind wir dadurch deutlich emissionsarmer, aber gesundheitsfördernder unterwegs. Planung hat hier Möglichkeiten zu schaffen, dass emissionsfreie Mobilität Spaß macht und nicht zum Hindernis wird. Spaß macht es dann, wenn ich als Fußgänger nicht vom Fahrrad überfahren werde; Spaß macht es dann, wenn ich als Fahrradfahrer nicht für Autofahrer mitdenken muss; Spaß macht es dann, wenn meine Grundbedürfnisse auch ohne konventioneller Mobilität gesichert sind. Dies setzt ein Umdenken auf der Straße und im gemeinsamen Leben voraus. Planung kann hier unterstützen, hilfreiche Vorgaben machen und Unmögliches ermöglichen.
Ganz genau, für so kurze innerstädtische Strecken muss man einfach wirklich nicht das Auto benutzen. Leider wird unsere Gesellschaft immer fussfauler…
Fällt uns eigentlich immer nur Fahrradfahren und neue Buslinien ein.
Es gibt mittlerweile Erdteile, da ist man innovativer:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Autonome-elektrische-Strassenbahn-ohne-Schienen-und-Oberleitung-3738409.html
Dazu kommen die autonomen Fahrzeuge – ich weiss – die gibt es erst in 20 Jahren, aber wann gibt es denn die Ostumfahrung? Nach Meinung einiger Experten in der Verwaltung ist die schliesslich Voraussetzung für eine „Besiedelung“ im Osten.
Bei der Velobrücke über die Bahn auch Fußgänger berücksichtigen.
Ich denke eher das die Ampelschaltung Bendestorfer Strasse Ecke Radeland und Buenser Weg nicht optimal geschaltet ist. Die Grünphase stadtauswärts kann meiner Meinung nach auf jeden Fall verlängert werden. Es kann nicht sein, das ich jedes mal, wirklich jedes mal (ob ich aus der Schützenstrasse, Kirchenstrasse oder Hamburger Strasse komme, jedes mal vor dieser roten Ampel stehe…..
Ich habe den Eindruck das uns hier irgendwelche Treiber mit einer sabotiertem Ampelschaltung den neuen oder alten Ostring auf das Silbertablett legen wollen (meine persönliche Meinung).
Es wird an verschiedenen Stellen von einer möglichen Anbindung an eine Ostumfahrung geschrieben, ohne dass diese Ostumfahrung irgendwo genauer beschrieben wird. Ist eine Ostumfahrung Teil des Projekts Buchholz 2025+?
Eine Ostumfahrung müsste sehr vielen verschiedenen Interessen und Bedürfnissen gerecht werden, so dass hier eine ausgesprochen sensible Planung und Vorgehensweise notwendig wäre, was leider in der Vergangenheit nicht der Fall war.
Ampelschaltungen sollten angepasst werden, momentan zu lange „Rot“ – Phasen und zu Kurze „Grün“ -Phasen
Als Fußgänger bzw. Fahrradfahrer sind die Buchholz Ampeln schon jetzt nur für Autofahrer. Länger grün klappt also nicht!