Auf Grundlage der im Januar 2020 beschlossenen Vorzugsvariante „Buchholz 2025plus“ hat das interdisziplinäre Planerteam, bestehend aus Stadtplanern, Landschaftsarchitekten und Verkehrsplanern, gemeinsam mit dem Stadtplanungsamt die vorliegende Planung vertiefend weiterentwickelt. Durch diesen Diskussions- und Abstimmungsprozess ist ein robuster Rahmenplan entstanden.
Einbindung
Der signifikante Siedlungskörper entwickelt sich wie selbstverständlich aus den bestehenden Gegebenheiten heraus. Eine nahtlose Anknüpfung an die bestehende Wohnbebauung, die umgebenden Straßen sowie die freiräumlichen Strukturen ist ein Grundgedanke des Rahmenplans. Es werden prägende Siedlungsstrukturen ausgemacht, an denen sich die städtebauliche Figur orientiert. Zum einen ist dies die neue Veloroute in die Innenstadt, dass in Nord-Süd-Richtung verlaufende städtische Rückgrat in der Mitte des Stadtteils als auch der verbindende Freiraum zwischen den einzelnen Quartieren.
An der zentralen Schnittstelle dieser „Orientierungsgeber“ liegt die lebendige Mitte des Stadtteils. Zwischen dem zentralen Park und dem westlich angrenzenden Quartier in Höhe des Finanzamtes gelegen, befinden sich Nutzungen wie das Seniorenwohnen, Co-Working Projekte, der Verbrauchermarkt, eine Schule und der Kindergarten. Durch die Lage im Stadtteil profitieren auch die bestehenden Quartiere von den neuen Einrichtungen. Das weitläufige und vielfältige Freiraumnetz, das durch den Stadtteil zu fließen scheint, fungiert an dieser Stelle nicht nur als grünes Leitelement, sondern stärkt mit seinen vielfältigen Nutzungen diesen Bereich. Durch das Zusammenspiel von städtischen Funktionen, robusten Raumfolgen und vielfältigen Freiraumtypologien entsteht hier ein lebendiger Mittelpunkt für alle. Die kompakte städtebauliche Figur entspricht einer effizienten und kompakten Stadtentwicklung, die ein kraftvolles Statement in der Debatte der Zersiedlung darstellt. Der neue Stadtteil von Buchholz wird somit geprägt durch seine klare Form und seine Einbindung in ein vernetzendes Freiraumsystem.
Teilräume
Wie bereits im Strukturkonzept beschrieben, unterteilt sich der Rahmenplan in vier Teilbereiche, die sich phasenweise entwickeln lassen. Jedes Quartier ist dabei individuell geprägt durch seine Lage mit direktem Bezug zum umgebenden Freiraum und einer jeweils eigenen, differenzierten städtebaulichen Identität.
1. „Rund um das Finanzamt“
Der Bereich nördlich der Bürgermeister-Adolf-Meyer-Straße wird behutsam arrondiert. Die neuen Gebäude geben dem Quartier zum Freiraumnetz, der Veloroute als auch dem Teich am Itzenbüttler Weg seine attraktive Adresse. Das Quartier ist durch seine gute Erreichbarkeit über kurze und sichere Fuß- und Radwege optimal an die Stadtstruktur angeschlossen. Die überwiegende Bündelung des ruhenden Verkehrs in der zentralen Quartiersgarage bietet eine gute Voraussetzung für die Ausgestaltung eines autoarmen Quartiers der kurzen Wege.
2. Nördliches Quartier (Bendestorfer Straße)
Das nördliche Quartier befindet sich direkt an der neuen Veloroute Richtung Innenstadt. Flankierend findet eine kleinteilige Arrondierung der Bebauung an der Bendestorfer Straße statt. Das Quartier hat durch seine Hoferschließung einen eigenen Charakter. Die jeweiligen Baufelder haben einen gemeinschaftlich genutzten Hofbereich, der als Spiel- und Aufenthaltsort und gleichzeitig als Erschließungsfläche dient. Während die östlichen Baufelder den Bezug zur umgebenden Landschaft suchen, sind die Baufelder westlich der Erschließungsstraße umgeben von dichtem Baumbestand.
3. Südliches Quartier (Lüneburger Straße)
Das südliche Quartier ergänzt die bestehende Bebauung zwischen Lüneburger Straße und Bürgermeister-Adolf-Meyer-Str. durch weitere Baufelder. Durch kleinere Freiraumverbindungen bindet das grüne Freiraumnetz in das Quartier hinein und verzahnt sich auf engmaschige Weise mit diesem. Am westlichen Abschluss des Teilquartiers befindet sich ein Reiterhof, der den baulichen Übergang zur umgebenden Landschaft darstellt.
4. Die Mitte
Die neue Mitte ist der belebteste Teil des neuen Stadtteils. Hier bilden klare Raumkanten die Mitte des Quartiers aus. Die Hauptnutzung des Wohnens wird hier durch weitere Nutzungen angereichert (Schule, Einzelhandel, Sonderwohnen usw.). Sie bilden vielfältige und hochwertige Adressen zum verbindenden Freiraum aus. Demgegenüber bilden offenere Strukturen differenzierte Übergänge zur umgebenden Landschaft aus.
Wohntypologien
Für ein lebendiges und vielfältiges Quartier bedarf es einer gewissen Dichte und kleinteiliger Mischung der Bautypologien auf den Baufeldern. Diesem Grundsatz entsprechen alle Teilräume des Quartiers. Die neuen 1.500 Wohneinheiten teilen sich in Ein- und Doppelhäuser (40 Prozent), sogenannte Stadtvillen (20 Prozent) und moderne Mehrfamilienhäuser (40 Prozent) auf. Diese sehr unterschiedlichen Typologien mit vielfältigen Eigentümerstrukturen stellen eine gute soziale, demografische und kulturelle Mischung der Bewohner sicher. Viele unterschiedliche Nutzergruppen (junge Familien, Best Ager, Singles, Alleinerziehende, WGs, Senioren usw.) kön nen im neuen Buchholz 2025plus ein lebenswertes Zuhause finden. Die Gebäudehöhen bilden insgesamt eine lagernde Struktur aus, die sich an den bestehenden Buchholzer Gebäudehöhen orientiert. Die resilente städtebauliche Grundstruktur ist zukunftsoffen und ermöglicht eine breite und flexible Mischung der Funktionen und Nutzungen. Die kleinteilige und innerhalb der Baufelder freie Parzellierung bietet die Voraussetzung für ein gemischtes Quartier mit unterschiedlichen Bauherren und Bewohnern.